Ejakulation

 

Was ist das überhaupt? 

Das Wort Ejakulation kommt aus dem lateinischen (eiaculatio) und bedeutet so viel wie „auswerfen, herausschleudern“. Wobei die Bezeichnung auch nicht ganz treffsicher das beschreibt, was passiert.

Die meisten kennen das, worum es geht, wohl eher unter dem Begriff: Samenerguss. Also Samen der sich ergießt? So ähnlich. Wobei es sich nicht um einen Samen handelt, sondern bei jedem Schleudervorgang viele Millionen Samenzellen enthalten sein können. Ein Samenerguss passt etwa auf einen Teelöffel und misst ca. 2-6 ml. 
In jedem ml wiederum können 35-200 Millionen Samenzellen enthalten sein. Sehr, sehr viele also...

Eine körperliche Reaktion in Folge von Lust und Erregung

Durch die sexuelle Erregung wird vor der eigentlichen Ejakulation ein Sekret abgegeben. Das Präjakulat. Dieses Sekret dient zur Verbesserung der Gleitfähigkeit und besteht aus Schleim und Enzymen. Im Präjakulat können auch Spermien vorhanden sein, sodass dieses Sekret zur Schwangerschaft führen kann. Das macht 95% der gesamten Flüssigkeit aus. Die Ejakulation wird durch das Sexualzentrum im Zwischenhirn ausgelöst. Es beteiligen sich Nerven, Muskeln und Organe. Spermien werden in Richtung Harnröhre befördert und mit den Drüsensekreten vermengt. Es entsteht viel Druck. Durch den Druck in der Prostata und Harnröhre kommt es zu drei bis 10 nicht steuerbaren Kontraktionen verschiedener Muskeln und damit zum schubweisen Ausstoß des Spermas aus dem Penis. Dieser Vorgang wird als Expulsion bezeichnet. Manche erleben das Ganze eher als Explosion und bezeichnen diesen Vorgang als Orgasmus. Der Orgasmus, der das Resultat der Masturbation, dem Petting und auch des Geschlechtsverkehrs sein kann, wird von vielen als Höhepunkt der Lust bezeichnet und ist das Maximum der sexuellen Erregung. Eine Explosion des körperlichen Empfindens sozusagen.

Wie aber ist es bei einem feuchten Traum, der Pollution? 

Die Pollution ist der Samenerguss der bei Männern* und männlichen* Jugendlichen ohne aktives Zutun, also sozusagen im Schlaf passieren kann. Auch hier spielt der Orgasmus eine Rolle. Der ist aber eher unbewusst und wird nicht mal immer erinnert. Sichtbar kann er durch einen weißen Fleck auf der Kleidung oder im Bett werden. Viele Jugendliche sprechen und Wissen nicht viel darüber. Über vieles was mit Sexualität und auch den körperlichen Vorgängen zu tun hat, wird geschwiegen. Man nennt das auch tabuisieren. Darum verwundert es auch kaum, dass die Pollution in der lateinischen Sprache "Beschmutzung" heißt. Komisch eigentlich. Wenn ihr Fragen habt und mit anderen nicht darüber reden mögt oder könnt, sprecht uns gerne an. Wir erklären Euch mehr dazu und beantworten auch alle Fragen die ihr dazu habt.  


Was ist ein vorzeitiger Samenerguss?

Eine vorzeitige Ejakulation nennt man, wenn der Samenerguß regelmäßig innerhalb von etwa 1 Minute nach der vaginalen Penetration auftritt und bevor die Person das wünscht.  Aber mach Dir keine Gedanken. Wenn Du beginnst, Deine Sexualität zu entdecken ist das ganz normal. Auch die ersten Male Petting, Sex mit einer neuen Person oder nach einer längeren Phase der Enthaltsamkeit kann es so aufregend sein, dass der Samenerguss halt etwas schneller kommt.

Natürlich gibt es auch einige Möglichkeiten, eine vorzeitige Ejakulation zu vermeiden. Probiert es gerne aus. Du kannst mit deinem Daumennagel ins Penisbändchen drücken, du kannst auch kurze Pausen bei der Selbstbefriedigung oder dem Geschlechtsverkehr einlegen und zu guter Letzt, Kondome schützen nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten, sondern reduzieren auch die Reizbarkeit der Eichel und zögern somit den Orgasmus heraus.                                                    Hilft all das nicht oder machst Du Dir trotzdem Sorgen, scheue Dich nicht mit Uns oder einem ausgewiesenen Sexualtherapeuten über deine Sorgen zu sprechen!

Und nun noch ein paar häufig gestellte Fragen...

Kann man die Menge des Ejakulats sowie Geruch und Geschmack beeinflussen?

Die Antwort ist ein eindeutiges Ja! Die Menge des Ejakulats verändert sich je nach Trinkmenge, Sport und Erregungslevel. 
Der Geschmack und der Geruch von Sperma wird oft als bitter oder salzig beschrieben. Einige sagen auch es schmeckt nach Eiweiß. Sowohl der Geruch, als auch der Geschmack ist durch Ernährung beeinflussbar. Ananassaft und andere Fruchtsäfte können das Sperma süßlicher machen. Alkohol, Spargel und Nikotin hingegen bitterer. 

Kann häufiges ejakulieren zur Zeugungsunfähigkeit führen?

Das stimmt natürlich nicht! Und falls Euch mal der Spruch begegnet: „Lass noch ein paar Spermien übrig!“. Seid beruhigt. Spermien werden jedes Mal aufs Neue produziert. Sie werden durch häufige Ejakulationen nicht weniger.

Können nur Männer* ejakulieren?

Nein! Die Ejakulation ist nicht typisch männlich*. Nein wirklich nicht. Auch wenn in der Schule, der erste Samenerguss häufig im gleichen Atemzug wie die Menstruation genannt wird, sind die ersten Spermien zwar ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Pubertät im vollen Gange ist. Ejakulieren können allerdings auch einige Frauen* und Mädchen*. Ähnlich wie bei den Männern*, kommt es durch Kontraktion der Muskeln, auf dem Höhepunkt der sexuellen Erregung zu einem stoßweisen Freisetzen von Flüssigkeit. Umgangssprachlich nennt man das auch Squirting, was den Prozess der weiblichen* Ejakulation beschreibt.